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Evangelischer Kirchenkreis Essen

Der Kirchenkreis Essen – das waren bis zum Jahr 2008 drei regional verortete, selbstständige Kirchenkreise Essen-Nord, Essen-Süd und Essen-Mitte sowie der Evangelische Stadtkirchenverband Essen, Träger der Gemeindeübergreifenden Dienste. Um Kräfte zu bündeln, Kosten zu sparen und der Mitgliederentwicklung Rechnung zu tragen, haben sie sich zu einem neuen Kirchenkreis zusammengeschlossen. Heute firmieren sie gemeinsam unter dem Label „Evangelische Kirche in Essen“. Durch die Fusion ist der relativ junge Kirchenkreis Essen mit seinen rund 140.000 Mitgliedern, 27 Gemeinden und 14 Gemeindeübergreifenden Diensten zum größten der 38 Kirchenkreise innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), unserer Landeskirche, geworden.

Über 6.000 beruflich und 6.000 ehrenamtlich Mitarbeitende sind in den verschiedenen Bereichen der Evangelischen Kirche und Diakonie in Essen tätig. Gemeinsam mit den katholischen Geschwistern und in vielen Netzwerken engagieren wir uns zum Wohl der Menschen. Die Pluralität unserer Stadtgesellschaft fordert uns heraus, als evangelische Stimme unter vielen anderen erkennbar zu bleiben.

Die Evangelische Kirche im Rheinland, unsere Landeskirche, hat alle Kirchenkreise aufgefordert, eine schriftlich formulierte Konzeption zu erarbeiten. Für die veränderte Gestalt des einen Kirchenkreises Essen ist das erst recht sinnvoll, darüber war man sich schnell einig. Auch wenn die Inhalte und Anliegen der Kirche über Jahrhunderte im Kern unverändert sind: das Evangelium zu verkündigen und die Liebe Gottes für alle Menschen erfahrbar zu machen. Aber wie kann das heute, im 21. Jahrhundert, in einer modernen und multikulturellen Stadtgesellschaft geschehen? Wie schaffen wir Raum für Neues und bewahren das, was weiter trägt?

Dazu hat der Kirchenkreis 2014 einen zweijährigen Konzeptionsprozess angestoßen. Die wichtigsten Themen wurden in fünf thematischen Säulen mit insgesamt 30 Arbeitsgruppen diskutiert. Rund 200 Menschen waren aktiv am Prozess beteiligt und haben ihre Ideen, Erfahrungen und Kritikpunkte eingebracht: engagierte Gemeindemitglieder, beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende, aber auch eher kirchenferne Expertinnen und Experten; ein Prozess mit breiter Beteiligung und vielen unterschiedlichen Diskussionsebenen.

Das Ergebnis ist die Kirchenkreiskonzeption „Gemeinsam verantworten. Vielfältig gestalten. Mutig verändern“. Neben der Präambel und einigen grundlegenden Überlegungen folgt im zweiten Kapitel ein Blick auf Querschnittsthemen wie Kirche in der Stadt, Inklusion oder Ehrenamtlichkeit. Das vierte Kapitel verweist auf weitere konzeptionelle Prozesse etwa im Bereich Finanzen und Verwaltung. Das umfangreiche Herzstück aber ist das dritte Kapitel mit den Ergebnissen aus den 30 Arbeitsgruppen, trotz großer Dynamik in vielen Gruppen nur sehr kurz gefasst unter den Stichworten: Vision, Ziele und Konkrete Schritte. Sie lassen beim Lesen die Handschrift vieler Autorinnen und Autoren erkennen, die hier die Anliegen ihrer Gruppe zusammengefasst haben. Die Arbeitsgruppen wiederum haben sich in ihrem jeweiligen Themenbereich vernetzt und viele Verbindungen zu anderen Gruppen oder Themenbereichen entdeckt und bearbeitet. Sie sind damit gleichzeitig Zeichen eines ambitionierten Prozesses der Neuausrichtung, der alle seine Arbeitsfelder auf den theologischen Prüfstand stellt.

Auf der Kreissynode im November 2016 wurde die Konzeption verabschiedet und der Startschuss für die Umsetzung gegeben. Für erste Schritte zur Umsetzung der Konzeption hat der Kirchenkreis im Jahr 2017 einen Betrag in Höhe von insgesamt 1 Million Euro bereitgestellt. Dienste und Einrichtungen, Kirchengemeinden und Gemeindegruppen oder auch Einzelpersonen können – verteilt über einen Zeitraum von drei Jahren – eine finanzielle Unterstützung aus diesem Fonds für innovative Projekte und Initiativen beantragen. In der Hoffnung auf ein gutes Gelingen des Gesamtprozesses auf dem Weg in eine offene Zukunft mit Gott danken wir allen, die sich bisher schon eingebracht haben und weiterhin aktiv und engagiert dabei sind.

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Gesundheitswesen